Viele Sehenswürdigkeiten gibt es nicht in Turkmenistan. Ashgabat wurde nach einem verheerenden Erdbeben in 1948(?) fast komplett neu gebaut und sogar der Lonely Planet – Central Asia hält sich zurück.
Eins der beeindruckendsten Spektakel in Turkmenistan sind jedoch die „Gates of Hell“ in der Nähe von Darvaza, einer Kleinstadt mitten in der Wüste Turkmenistans.
Verschiedene Geschichten kann man dazu lesen. Vor allem die Daten unterscheiden sich gerne einmal. Unterm Strich waren es jedoch wohl Probebohrungen der Russen nach Erdöl-/gas, welche auf diese riesige Gasblase stießen, sodass nach Anbohren dieser der darüberliegende Bereich einsackte und permanent Gas austrat. Aus Sorge vor Gesundheitsgefährdungen der umliegenden Ortschaften und Siedlungen, wurde das Gas in Brand gesetzt mit der Prognose, es würde in wenigen Tagen/Wochen ausgebrannt sein. Dies war vermutlich um 1971 – vor fast 50 Jahren. Seitdem brennt der ca. 70m Durchmesser große Krater munter vor sich hin.
Zuletzt gab es scheinbar um 2012 den Wunsch des „Präsidenten“, das Feuer zu löschen. Dies wurde jedoch offensichtlich nicht (erfolgreich) umgesetzt.
Die abgegebene Wärme, die Geräusche lodernder Gasflammen und die schiere Größe des Kraters überraschten uns trotz vorheriger Recherche. An der Südwest-Seite stehend kneift man aufgrund der herüberziehenden Wärme schon einmal unfreiwillig die Augen zusammen.
Es gibt keinerlei Beschilderung oder gar befestigte Straßen zum Krater. So wurden wir von einem Motorradfahrer auf dem letzten Wüstenstück zum Krater begleitet, der danach zum Guiden gleich ein paar Manat (Wechselkurs 1:17) haben wollte. Auch wurde uns eifrig kaltes Bier von der einheimischen Bevölkerung angepriesen, welches sie auf ihren Motorrädern aus den umliegenden Ortschaften herankarrten, um es an Touristen zu verkaufen.
Die Zelte wurden eifrig nebst ca. 6 weiteren Rally-Teams aufgebaut, die Stühle ausgeklappt und die Füße hochgelegt. So starrten wir bis in die Nacht in den größten Gaskamin der Welt…
– Tobi